
Bei der Pferdeergotherapie geht es auch und vor allem darum, die Körperwahrnehmung des Pferdes zu fördern. Doch das Fachgebiet beschränkt sich nicht allein auf diesen Punkt:
Bei der Ergotherapie für Pferde liegt der Fokus des Therapeuten darauf, die sogenannten Basissinne des Pferdes gezielt zu fördern und zu schulen. Hintergrund ist die sogenannte sensorische Integration, die wir aus dem Human- auf den Pferdebereich übertragen haben:
Der taktile Basisinn (Oberflächensensibilität), der propriozeptive Basissinn (Tiefensensiblität) und der vestibuläre Basissinn (Gleichgewichtssinn) wirken und arbeiten zusammen, sodass alle Sinneseindrücke vom Pferdekörper verarbeitet werden können und das Pferd eine gute Körperwahrnehmung erlangt.
Die Schulung der Körperwahrnehmung ist jedoch nur eine Säule der Pferdeergotherapie - zu den anderen Säulen findest Du bald einen eigenen Blogartikel.
PFERGO - im Pferdealltag
Auch im täglichen Umgang, Pferdetraining und Stallalltag gibt es viele Situationen, in denen die Basisinne geschult werden: meist passiert das ganz unbewusst durch den Pferdebesitzer, der entsprechende (Trainings-)situationen schafft. So nimmt z.B. beim Reiten jede bewusste und auch unbewusste Bewegung des Reiters Einfluss auf die Körperwahrnehmung des Pferdes. Auch beim Putzen werden vor allem taktile Reize durch die Bürsten und Striegel gesetzt. In einem Pferdestall mit vielfältigem Reizangebot - z.B. unterschiedlichen Wegen - "trainiert" das Pferd sozusagen von alleine seine Basissinne.
Eine gute Körperwahrnehmung wünscht sich jeder Besitzer für sein Pferd. Schließlich sorgt sie dafür, dass das Pferd seinen eigenen Körper spüren und wahrnehmen kann - und das ist wiederum ist z.B. die Grundlage für eine gute Koordination, Trittsicherheit und Balance des Pferdes.
Die Therapie in der Pferdeergotherapie
Nun analysiert ein Pferdeergotherapeut genau diese Situationen: er fokussiert sich eben nicht nur auf die Körperwahrnehmung des Pferdes, sondern überprüft zusammen mit dem Besitzer, wo genau es Probleme gibt, aber auch, wo - z.B. im Stall - Verbesserungen ermöglicht werden können.
Der Therapeut arbeitet nach einer genauen Befunderhebung mit einem gezielten Behandlungsplan. Hierzu formuliert er insbesondere in Absprache mit dem Besitzer klare und objektiv überprüfbare Zielformulierungen.
Besonders wichtig ist dabei, dass der Therapeut den Besitzer eng in die Behandlung mit einbezieht: der Pferdebesitzer erhält konkrete "Hausaufgaben". Was sich nun ziemlich nach Schule anhört, hat aber seine Berechtigung: Wenn wir selbst eine Verordnung für eine physiotherapeutische oder ergotherapeutische Behandlung vom Arzt bekommen, wird uns der Therapeut auch "Trainingsaufgaben" mit nach Hause geben. Denn ebenso wie beim Menschen gilt auch beim Pferd: Wer rastet, der rostet. Durch eine einmalige, 30 minütige Intervention, lassen sich Probleme in den seltensten Fällen lösen. Darum ist es umso wichtiger, den Pferdebesitzer mit ins Boot zu holen. Damit er weiter gezielt mit seinem Pferd arbeiten kann.
So entstehen letztlich Wechselbeziehungen zwischen Therapeut, Pferdebesitzer und Pferd. Wie genau die Wechselbeziehungen aussehen, erfährst Du in unserem Buch Ergotherapie für Pferde.

Der größte Unterschied zwischen einem abwechslungsreichen Pferdetraining, das grundsätzlich jeder Besitzer durchführen sollte, und einer therapeutischen Maßnahme liegt also darin, dass der Therapeut ganz genau analysiert, konkrete und überprüfbare Zielformulierungen beschreibt und diese Ziele immer wieder überprüft und gegebenenfalls anpasst. Abwechslungsreiches Training ist wichtig und richtig- kann aber nicht alle Probleme lösen, weil der Pferdebesitzer dabei im Trüben fischt und nicht an der konkreten Problemstellung arbeitet. Das gilt gerade bei hartnäckigen Verhaltensauffälligkeiten oder Unarten des Pferdes, die sich bei näherer Betrachtung oftmals als Wahrnehmungsproblem entpuppen.
Bei der Behandlung geht der Therapeut hingegen ganz gezielt vor, um das Pferd eben keiner monotonen, aber auch keiner überfordernden Reizsituation auszusetzen. Bei jeder einzelnen Übung adaptiert der Therapeut auf Grundlage seines Fachwissens sofort - und genau das macht einen guten Therapeuten aus.

Du willst professionell, fundiert und effektiv an der Körperwahrnehmung von Pferden arbeiten? Dann werde PFERGO Pferdeergotherapeut!